Begriffsklärung: Ethik, Moral & Werte

Weshalb wir die Begriffe Ethik und Moral voneinander abgrenzen

Wir verstehen Ethik als die Methode, Moral als den Massstab und Werte als Element eines Ordnungs- und Orientierungsrahmens.

Die Begriffe "Ethik" und "Moral" werden mitunter synonym verwendet. Das lässt sich darauf zurückführen, dass der Begriff der Moral (lat. Mos) im Wortsinn mit dem Begriff "ethos" übereinstimmt. Wir nutzen eine scharfe Abgrenzung, um Missverständnisse zu verringern und die Reflexion zu fördern:

  • Werte formulieren einen Ordnungs- und Orienterungsrahmen, der das (freie) menschliche Denken und Handeln leitet.
  • Moralen bündeln Werte und Normen mit dem Anspruch an (in ihrem Geltungsbereich) unbedingte Gültigkeit.
  • Ethik gilt für uns als eine Methode zum reflektierten Umgang mit Werten.

Werte

Werte treten besonders dann ins Bewusstsein, wenn verschiedene Werte (miteinander) in Konflikt stehen und Handlungsentscheidungen notwendig sind. In diesem Fall übernehmen Werte die Funktion von Leuchttürmen und weisen in verschiedene Richtungen. Damit kontrastieren Sie Handlungsoptionen (vgl. Zitterbarth 2016, S. 10, 12, 17). Werte erlauben es, Handlungsoptionen bewertungsfrei in einem Ordnungs- und Orientierungsrahmen darzustellen und zu begründen.

Moral/Moralen

Moralen verstehen wir als Normensysteme, die das Verhalten von Menschen regulieren. In Abgrenzung zur Ethik als Methode betrachten wir Moral als normativen Massstab, der auf ein Urteil im Sinne einer Bewertung ausgerichtet ist. (Weiterführend auch: "Normative Ethik")

Ethik

Ethik ist die Wissenschaft, die Werte und Moral Ordnet. In Form der Ethikberatung unterstützt sie die begründete Entscheidung. Sie leistet einen vermittelnden Beitrag zwischen Moralen, innerhalb einer Moral und beteiligten Tatsachenfragen. Ethik unterstützt in der Entscheidungsfindung - entscheidet oder bewertet aber selbst nicht. (Weiterführend auch: "Deskriptive Ethik", "Metaethik")