Sturzerkennung: Funktionsprinzip

Weshalb ist es wichtig, das Funktionsprinzip eines Sensors zu kennen?

Das Sensorprinzip - aber auch die Datenverarbeitung liefern eine Einschätzung über die Reichweite und Grenzen eines Systems.

Transparenz über das Messprinzip lässt grundsätzliche Überlegungen zu, was genau gemessen wird. Auf dieser Basis können Szenarien angedacht werden, bei denen die Sensorik an ihre Grenzen kommt und unerwünschte Alarme auslöst - oder tatsächliche Stürze nicht erkennt. In der Praxis verwendete Messgrössen sind:

  • Kapazitätsmessung
  • Infrarot-Strahlung (IR, Wärmestrahlung)
    • Aktiv - Licht (IR-Strahlung) wird ausgesendet und wieder empfangen.
    • Passiv - Licht (IR-Strahlung) wird lediglich empfangen
  • Beschleunigung
  • Radar (z.B. "WLAN-Modulation")
  • Schaltschwelle (z.B. Kontaktmatten, Manueller Notruf in Abhängigkeit einer menschlichen Einschätzung)
  • Luftdruck

Binäre Daten

Im Alltag wünschen wir uns häufig binäre Daten: "Ist jemand gestürzt - ja (=1) oder nein (=0)?". Die Antwort ist für uns unmittelbar Handlungsleitend. In der fachlichen Reflexion müssen wir aber berücksichtigen, dass die Definition des Sturzes erfüllt sein muss (Dynamik=1, Endpunkt=1, Absicht=1). Die Grauzone zwischen 1 bzw. 0 sorgt dafür, dass wir eine andere Einschätzung als der Sensor haben können. Das führt häufig zu unerwünschten Effekten.

Transfer

Wie werden die erhobenen Daten eingesetzt, um die pflegewissenschaftlichen Definitionskriterien des Sturzes zu bestimmen:
  • Dynamik: Der Sturz ist ein dynamisches Ereignis
  • Endpunkt: Der Sturz endet mit einem aufkommen auf einer tieferen Ebene.
  • Absicht: Das Sturzereignis ist unbeabsichtigt eingetreten.