Ofen-Abschaltung

Ofen-Abschaltung

Wie schalte ich den Ofen aus, wenn das Touch-Bedienelement zu viel Feinmotorik erfordert?

Ein Backofen mit kapazitivem Ausschalter ("Touch"-Bedienfeld) soll ausgeschaltet werden.
Problem

Der fingerspitzengroße kapazitive Ausschalter fordert mehr Feinmotorik als situativ gegeben ist - und gibt unzureichendes (haptisches) Feedback.

Ziel

Unerwünschte Effekte beim Aufwärmen der Ernährung werden reduziert: Der ambulante Pflegedienst programmiert den Ofen - die adressierte Person kann ihn selbständig ausschalten.

Relevanz

Selbständigkeit, Selbständigkeit und Brandschutz sind gefördert: Bei unerwünschter Bedienung muss der ambulante Pflegedienst zum Abschalten des Ofens gerufen werden.

Bisherige Lösung:

Der Backofen wird vom ambulanten Pflegedienst morgens programmiert. Die adressierte Person ruft den ambulanten Pflegedienst an, falls der Backofen nicht wie beabsichtigt abgeschaltet werden kann oder verstellt wird. Dann wird der Backofen vom Ambulanten Pflegedienst ausgeschaltet.

Ressourcen:

Einfache Schalter und Drehknöpfe können bedient werden.

Eine Zeitvorwahl ist im Backofen integriert.

Typenschild-Angaben: Miele H6167EP Typ: HIPBK6010

Die Waschmaschine mit Touch-Bedienung kann nach Training bedient werden: die Waschmaschine gibt direkt nach erfolgter Auslösung ein deutliches akustisches und optisches Signal ab (lauter Piepton in Kombination mit einem blau leuchtenden Balken). Beim Herd hingegen kommen diese Bestätigungen für die betroffene Person oft zu zeitverzögert und nicht klar ersichtlich. Ebenso ist die Kombination aus Drehknopfbedienung und Touch für die betroffene Person zu komplex.

Laborauftrag:

Finden Sie eine Lösung, mit der der Herd nach Zubereitung der Mahlzeit zuverlässig und ohne Touch-Bedienfeld abgeschaltet werden kann.

Begründung der Auswahl:

in neuer Ofen, bei dem das Ein- und Ausschalten programmiert werden kann, wird angeschafft.

Lösungsansätze:

Bedienungsanleitungen

  • Der Ofen wird so programmiert, dass er sowohl ein- als auch abschaltet.
    • Das ist mit dem bestehenden Ofen nicht möglich.
    • Ein neuer Ofen wird angeschafft:
      • Der Ofen wird gegen einen anderen ausgetauscht - in diesem Fall muss auch die Kochstelle ausgetauscht werden.
        • Technische Kriterien
          • Leistung: Die Schalt- und Dauerleistung des Aktors muss über der des Ofens liegen.
          • Montageart: Ist der Ofen über eine Steckdose an Stromnetz angeschlossen, bieten sich Steckdosen-Aktoren an, anderenfalls können Unterputz- oder Hutschienen-Aktoren angedacht werden.
          • Phasen: Ist der Ofen Einhpasig oder Dreiphasig ans Netz angeschlossen (z.B. wenn er mit dem Herd gekoppelt ist)
          • Abschirmung: Es ist denkbar, dass der Ofen die Funkstrecke zwischen Taster und Aktor einschränkt.


Verworfene Lösungsansätze


  • Drehknäufe versenken: Die Drehknäufe für die Herdplatten werden nach Programmierung versenkt um Fehlbedienungen zu reduzieren.
    • Verworfen, weil das beim bestehenden Ofen nicht möglich ist.

Verworfen, weil: Ein Eingriff in die Steuerung ist nicht möglich, dies kann die Approbation des Geräts betreffen, so dass es nicht ans Netz angeschlossen werden darf. Zudem kann ein funkgesteuertes Ein- und Ausschalten des Ofens auch haftungsrechtliche Konsequenzen mit sich bringen

  • Fernsteuerung der Abschaltung : Bei einer Fernsteuerung der Abschaltung müsste sichergestellt sein, dass vom Wiedereinschalten keine Gefahr ausgehen kann. Bei der Herd-Ofen-Kombination muss hier sowohl die Wärmeentwicklung des Ofens als auch des Kochfeldes bedacht werden.
    • Das Erfordert einen Eingriff in die Backofen-Elektronik (um den Funk-Aktor anzuschliessen)
    • In Kooperation mit dem Hersteller verworfen, weil das zu zulassungs- und hafungsrechlichen Fragen führt.
  • Fingerbot
    • Technisch wird das Konzept vor Ort als geeignet eingestuft - aber der Fingerbot darf rechtlich nicht zur Ansteuerung eines potenziell gefährlichen Gerätes (Herd, Heizlüfter, ...) verwendet werden.


Verworfen, weil das beim gegebenen Backofen nicht möglich ist oder die Lösung zu komplex ist.

  • Joystick: Die Barrieren des kapazitiven Bedienfeldes werden über einen mechanischen Adapter (Smartphone-Joystick) reduziert. Die Joystick-Lösung bringt grundsätzlich die Fragen mit sich, wie der Joystick mechanisch befestigt wird, ob genügend Platz für eine Befestigung gegeben ist und ob der Backofen dann noch gut gereinigt werden kann bzw. ob Verschmutzungen oder Flüssigkeitsstau den dauerhaften Betrieb ermöglichen. Wir haben dennoch experimentiert:
      • Versuch 1 - Drücken [gescheitert]: Der Joystick konnte in seiner ursprünglichen Version nicht genutzt werden und wurde durch Warmverformung an die örtlichen Gegebenheiten angepasst. Bei 2 von 5 Testversuchen hat der Herd nicht reagiert. Mögliche Erklärung hierfür ist, dass die Oberfläche des Tastkopfes flach und eher starr ausgeformt ist - der Button des Ofens aber konkav nach innen gewölbt.
      • Versuch 2 - Schieben [gescheitert]: Der Joystick wird über den Schalter geschoben: Ist wegen der Innenwölbung des Schalters nicht möglich.
  • Touchscreen-Bedienstift: Ein Touchscreen-Bedienstift wird auf der richtigen Höhe am Rollstuhl montiert, so dass nur noch eine oder zwei Dimensionen der Bewegung benötigt werden, um den Ofen abzuschalten. (Bedienstifte funktionieren ggf. nur in Verbindung mit Körperkontakt und Leitenden Materialien)
    • Verworfen, weil die Barrieren und der Frust insgesamt zu gross sind.
  • Herdabschaltung: Eine Herdabschaltung, die (a) über eine Schnittstelle für externe Ausschalt-Einrichtungen und (b) über eine Wiedereinschaltsicherung verfügt wird verbaut.
    • Verworfen, weil wir keine entsprechende Lösung recherchieren konnten.
  • Visuelle Markierung des Ausschalters: Die Touch-Bedienung wird - weil sie auch in anderen Geräten verbaut ist - mit neuer Motivation trainiert.
    • Verworfen, weil die Barrieren und der Frust insgesamt zu gross sind.


Verworfen, weil die Ressourcenförderung mit einem neuen Ofen adressiert wurde.

  • Der Ofen wird mit einem Aktor + Grobhand-Schalter vom Netz genommen, d.h. ein Schaltaktor wird vor die Ofen-Steckdose gesetzt, angesteuert wird dieser z.B. über einen Grobhand-Funkschalter.
    • Teilursache: Pufferbatterie defekt [gelöst]. Der Hersteller hat uns auf das abweichende Verhalten des Ofens aufmerksam gemacht: Die Tageszeit muss erst neu eingestellt werden, wenn der Ofen länger als 200h vom Stromnetz getrennt ist.
      • Die Pufferbatterie war fest verlötet, weshalb das auswechseln aufwändig war und einen Fachmann erfordert hat
      • Mit dem Austausch der Pufferbatterie (und eines Elektrolyt-Kondensators) bleibt die Uhrzeit auch nach einem (zeitlich begrenzten) Stromausfall erhalten
    • Pufferbatterie zurückzuführen. Nach reparatur muss die Backofen-Uhr erst nach 200 Stunden Trennung vom Netz neu eingestellt werden.
    • Wirtschaftlichkeit: Die Kosten des Schaltaktors waren in Relation zu einem neuen Ofen weniger attraktiv.
    • Ressourcenförderung: Ein neuer Ofen bietet wie bei der Waschmaschine die Möglichkeit, Ressourcen aufzubauen.
  • Bedienkonzept:
    • Der Ofen ist über einen Schaltaktor ans Stromnetz angeschlossen [verworfen] - dies würde die Aktualisierung der Elektrik auf den Aktuellen stand - und damit zu enormen Mehrkosten führen.
    • Mit einem Funk-Taster (z.B. Grobhandschalter) wird der Aktor an- oder ausgeschaltet. Der Ofen wird damit vom Netz genommen. Der Garvorgang wird durch diesen "kurzzeitigen" Stromausfall unterbrochen. Der Betriebsartenwähler des Ofens muss wieder auf "Null" gestellt werden und der Garvorgang erneut gestartet werden.
    • Denkbar sind verschiedene Schaltmodi
      • 1-Knopf-Bedienung: Der Aktor wechselt mit jedem Tastendruck zwischen "Ein" und "Aus". Denkbare unerwünschte Effekte: (1) Der Schalter wird so schnell hintereinander gedrückt, dass die Steuerung des Ofens den Netzausfall nicht registriert - der Ofen bliebe dann eingeschaltet. Dieser Zustand muss von der bedienenden Person registriert und der Taster erneut gedrückt werden. (2) Der Ofen wird länger als 200h (bei Nachlassen der Kapazität der Pufferbatterie ggf. kürzer) vom Netz genommen - dann muss die Tageszeit neu programmiert werden.
      • 2-Knopf-Bedienung: Der Schalter (oder ein zusätzlicher Schalter) bietet eine ausgewiesene "Ein" und "Aus"-Steuerung. Mögliche Probleme: (1) Statt "Aus" wird "Ein" gedrückt - dann muss "Aus" nochmals gedrückt werden. (2) Der EIN-AUS-Schalter ist nicht in Reichweite der nutzenden Person. Dann kann der Ofen nicht wieder ans Netz genommen werden.
      • Zeitschaltung: Die Ein-Knopf-Bedienung sorgt dafür, dass der Aktor für einen definierten Zeitraum (z.B. 10 Sekunden?) auf "Aus" schaltet. Problem: Ein solcher Aktor konnte bislang noch nicht gefunden werden.

Lösungen
 

Montage-Schnittstelle

Normen: Erneuerung der Elektrik

Zulassung

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PG1M9W01 - Grobhandschalter

Hersteller: GIOVENZANA INTERNATIONAL B.V. WTC

PG1M9W01 - Grobhandschalter
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RCL03 Mini-Empfänger

Hersteller: ELDAT GmbH

RCL03 Mini-Empfänger
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RCL04 Mini-Empfänger

Hersteller: ELDAT GmbH

RCL04 Mini-Empfänger
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RCL07 Mini-Empfänger

Hersteller: ELDAT GmbH

RCL07 Mini-Empfänger
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RCJ01 Unterputz-Empfänger 230 V

Hersteller: ELDAT GmbH

RCJ01 Unterputz-Empfänger 230 V

11 Lösungen mit 3 Kriterien | Legende: Ja, Nein, Bedingt

Kriterien (Kommentar):

  • Konzeptionelles Kriterium:
    • Der Ofen kann sowohl zum zeitgesteuerten Ein- als auch Ausschalten programmiert werden.
  • Technische Kriterien
    • Leistung: Die Schalt- und Dauerleistung des Aktors muss über der des Ofens liegen.
    • Montageart: Ist der Ofen über eine Steckdose an Stromnetz angeschlossen, bieten sich Steckdosen-Aktoren an, anderenfalls können Unterputz- oder Hutschienen-Aktoren angedacht werden.
    • Phasen: Ist der Ofen Einhpasig oder Dreiphasig ans Netz angeschlossen (z.B. wenn er mit dem Herd gekoppelt ist)
    • Abschirmung: Es ist denkbar, dass der Ofen die Funkstrecke zwischen Taster und Aktor einschränkt.

Evaluation:

Die Bearbeitung des Falles wurde abgebrochen, als festgestellt wurde, dass die Betroffene Person mit einer neuen Waschmaschine gut zu Recht kam. In der Abwägung aus "Neues Lernen", den Kosten für eine kompensatorische Lösung und den Kosten für einen neuen Herd wurde ein neuer Herd geschafft. Informationen, welches genaue Modell beschafft wurde, liegen WiQQi nicht vor.

Dieser Fall wird noch bearbeitet und hat noch keine verfügbare Daten in diesem Bereich. Schauen Sie gerne wieder vorbei. Bei Impulsen zu diesem Fall schreiben Sie uns gerne an info@wiqqi.de .