Vorstudie: Aging in Place

Vorstudie: Aging in Place

Welche Dinge ermöglichen oder behindern das "zuhause alt werden"?

Ein Projekt der Stiftung Hausen + Wohnen, Stiftung Zeitvorsorge, WiQQi und dem SimDeC am Departement Gesundheit der Ostschweizer Fachhochschule. Gefördert von der Walderstiftung.

Management-Summary

Als Ergebnis der Vorstudie können wir die Bedeutung des Dialog auf Augenhöhe argumentieren - hinsichtlich Transparenz, Stigmatisierung, Relevanzsetzung.

«Staunen Sie, wie wir mit solchen aktuellen Handicaps leben?» ist ein Zitat, das uns beim Auswerten der Studie berührt hat. Es bündelt vieles, was im Gespräch und auch im Fragebogen angesprochen wird. Es bringt die Komplexität des Aging in Place auf den Punkt. Das Zitat baut einen Spannungsbogen zwischen Stigmatisierung und Anerkennung, zwischen Autonomie und Handicap, zwischen Forscher und «Expertinnen und Experten in eigener Sache» auf.

Die Teilnehmenden der Befragung weiten das Themenfeld «Aging in Place» auf den öffentlichen Raum aus – und thematisieren Bus und Hotel. Sie thematisieren soziale Komponenten von Abhängigkeit und Unterstützung. Sie erwähnen, Dank zu schulden und sich durch Vergütung zu entschulden. Sie thematisieren Einsamkeit wie auch Barrieren, die durch Digitalisierung und neue Technologien entstehen. Und sie setzen Relevanzen bezüglich des Wissens um Lösungen wie auch des Wissens um Bezugsquellen.

Die Vorstudie Aging in Place mündet in folgenden Hypothesen:

  • Das Thema «Aging in Place durch Technik» erfordert niederschwellige und persönliche Transparenz. Vor diesem Hintergrund scheint es sinnvoll, in den Bemühungen um das Aging in Place insbesondere die Schnittstellenarbeit zu verstärken. Schnittstellenarbeit kann hier bereits bedeuten, zwischen den Bedarfslagen der Menschen in der Häuslichkeit und bestehenden kommunalen/organisationalen Angeboten zu vermitteln. Diese Vermittlung könnte von jenen Akteuren (m/w/d) übernommen werden, die sich in beiden Welten bewegen. In der Vorstudie Aging in Place waren dies die Freiwilligen (m/w/d) der Stiftung Zeitvorsorge, wie auch Personen, die in Seniorenverbänden organisiert sind. Sie können eine Brücke bauen, die der Sensibilisierung und der Informationsvermittlung dient.
  • Der Dialog über Aging in Place durch Technik muss stigmatisierungsfrei gestaltet werden. Denn: Er ist begleitet vom Risiko der Stigmatisierung und des «Überstülpens». Deshalb ist es sinnvoll, den Sprachgebrauch aus dem Feld zu übernehmen. Eine Möglichkeit, Stigmatisierung zu vermeiden, kann es sein, "Expertinnen und Experten in eigener Sache" um Rat und Mithilfe zu fragen. Dem Überstülpen könnte entgegengewirkt werden, indem Themen (lediglich stichwortartig oder als reale Wiedererzählung («Storytelling»)) im Sinne der Sensibilisierung angeboten werden – der Übertrag auf die eigene Lebenssituation jedoch der Person überlassen wird. Die Vertiefung, das Erzählen und die Ausformulierung von Zielen und Problemen in diesen Themenfeldern wird also den "Expertinnen und Experten in eigener Sache" überlassen.
  • Aging in Place wird im Alltag wahrgenommen – weniger im Notfall. Die inhaltlichen Themen des Aging in Place sind primär mit Aspekten von Sicherheit und Autonomie im Sinne der Meisterung des Alltags und dem zurechtkommen mit Technik präsent. Dadurch verlieren Notfallsituationen, die häufig im Forschungskontext priorisiert werden nicht an Gewicht. Sie können vielmehr erst dann vernünftig bearbeitet werden, wenn die täglich drängenden Bedarfe gedeckt sind.
  • Die Themen und Probleme, die das Aging in Place gefährden, wiederholen sich - deshalb lohnt es sich, alltagsrelevante Themen im Verbund zu bearbeiten.
  • Die Gesprächsbereitschaft ist hoch – wie auch das Risiko des Gesprächsabbruchs. Es bedarf deshalb weiterer Formate, mit denen die kontinuierliche Vertiefung und das systematische Aufarbeiten von Problemlagen und assoziierten Lösungen adressiert wird.
Ausblick: Die Erkenntnisse der Vorstudie: Aging in Place schaffen einen Referenzrahmen, mit dem künftige Befragungen fokussiert und begründet werden können. Sie ist ein Referenzpunkt, von dem aus die neu gegründete Stiftung Wohnen + Bleiben und das SimDeC der Ostschweizer Fachhochschule gemeinsam mit allen im Themenfeld beteiligten Akteuren (m/w/d) ihre Arbeit weiterführen. Weiterlesen


Qualitative Erhebung 1

Projektauftakt & Führung durch das SimDeC
Wir stellen in einer Führung durch das SimDeC vielfältige technische Lösungen vor, die dazu beitragen können, längst möglich "daheim" zu bleiben.

Nachtrag zum Projektabschluss



Liebe Zeitvorsorgende,

wir schliessen an unser Kennenlernen beim Grillfest der Zeitvorsorge an und laden wie versprochen und gewünscht ins SimDeC ein.

Programm

  • Führung durch das SimDeC (45-60 Minuten)
  • Projektvorstellung (15-20 Minuten)
  • Dialog (und bei Interesse: Anfassen und Ausprobieren)

Termine

  • Montag 26. September
    • 14:00 – 16:00 Uhr - Anmeldungen: 1
  • Dienstag, 27. September
    • 14:00 – 16:00 Uhr - Anmeldungen: 3
  • Donnerstag 29. September
    • 14:00 – 16:00 Uhr - Anmeldungen: 3
  • Donnerstag 13. Oktober
    • 14:00 – 16:00 Uhr - Anmeldungen: 4
  • Montag 17. Oktober
    • 14:00 – 16:00 Uhr - Anmeldungen: 1

Anmeldung

Melden Sie sich für Ihren Wunsch-Termin bevorzugt bei Josef Huber (via e-Mail)

Telefonische Anmeldung: +41 58 257 12 39 (in der Regel können wir nur einen Rückruf leisten)


Veranstaltungsort

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Workshop 1 - Sensibilisierung und erste Bedarfserhebung
Wir haben im Rahmen von Workshops Zeitvorsorgende gefragt, welchen Herausforderungen Sie im Kontext von Aging in Place bisher begegnet sind.

  1. Zeitvorsorgende wurden zum Projektauftakt ins SimDeC eingeladen. Bedarfe und Problemlagen, die während einer Führung durch das SimDeC und im Anschluss daran bei einem Kaffee aufgetreten sind wurden in Stichworten notiert und sichtbar an die Pinwand geheftet.
    • Limitation - Einflussnahme: Die Probleme und Bedarfe, die benannt werden sind beeinflusst von der Führung durch das SimDeC, von den Dialogen im SimDeC und von den vorausgehenden Impulsen, die sichtbar an der Pinwand sind.
    • Limitation - Stichprobe: Die Auswahl der Teilnehmenden erfolgt im Anschluss an eine persönliche Begegnung beim Grillfest der Zeitvorsorgenden auf Basis eines Informationsschreibens per E-Mail-Verteiler. Die Anmeldung zur Führung erfolgt primär per E-Mail. - Dieses Procedere verzerrt die Stichprobe weil Sie Zeitvorsorgende, die sicher im Umgang mit E-Mails sind begünstigt.
  2. Die Notizen werden zeitversetzt (ausführlich Formuliert und thematisch geordnet.
    1. Limitation - Verzerrung: Die Aufbereitung durch eine Person und mit zeitlichem Verzug (am 6.10.2022 - und damit knapp zwei Wochen nach dem ersten Workshop) führt zu fehlerhaften Rekonstruktionen.

Reflexion des Methodischen Vorgehens: Ziel der ersten Gespräche und der Qualitativen Erhebungen ist das Kennenlernen und der Vertrauensaufbau. Das erste Vertrauen soll direkt in eine praktische Zusammenarbeit übersetzt werden, die als sinnvoll und erfolgreich wahrgenommen wird. Dem liegt die Hypothese zu Grunde, dass es hilfreich ist, wenn positiv über die Vorstudie gesprochen wird. Deshalb ist das Ziel des ersten methodischen Schritts, die Vielfalt grob aufzufächern, die für die Kooperation relevant ist. Diese Vielfalt soll dazu animieren, konkrete Einzelfälle zu finden, die gemeinsam bearbeitet werden. Mit dem Einzelfallbasierten Vorgehen werden die oben genannten Limitationen hinfällig.

Bedarfe und Problemlagen

Die Gliederung erfolgt in Anlehnung an die "Erwartungen zum Wohnen im Altersheim im Vergleich zur aktuellen Wohnsituation" sowie die "Gründe für den Heimeintritt" (vgl. Zwinggi & Schelling 2005, S. 4, 6). Ausgewählt sind jene Themen, die eine Zustimmung von mehr als 50% aufweisen.

  • Notfall und Risikobefürchtungen
    • Sturz aus dem Bett: Ein Sturzerlebnis erzeugt Angst vor weiteren Stürzen (bei Betroffenen und Angehörigen)
  • Körperpflege
    • Duschen: Das Duschen in der Badewanne ist nach Hüft-OP nicht mehr möglich - es scheitert am Einstieg in die Wanne.

  • Lebensmittelverpackungen
    • Flaschen öffnen: PET-Flaschen können nicht mehr geöffnet werden.
    • Gläser öffnen: Konfitüre-Glas kann nicht mehr geöffnet werden.
    • Dosen öffnen: Zugring-Dosen können nicht mehr geöffnet werden.
  • Haushaltsführung
    • Wäsche Waschen: Das früher selbstverständliche Sortieren der Wäsche sowie der Umgang mit Waschmittel und die Bedienung der Waschmaschine fällt heute schwer und führt zu Frust, dass früher selbstverständliches nicht mehr geleistet werden kann.
    • Rollläden/Storen schliessen: Die Storen können nicht mehr eigenständig geöffnet bzw. geschossen werden.
  • Mahlzeiten zubereiten & Essen
    • Besteck nutzen: Der Erlernte Umgang mit dem Besteck kann in der Situation nicht abgerufen werden und führt zu Scham und sozialer Unsicherheit.
    • Besteck halten: Das Besteck kann nicht sicher gehalten werden.
    • Schneiden: Obst & Gemüse können nicht mehr geschnitten werden.

  • Bewegungsradius:
    • Einkaufsmöglichkeiten im Quartier: Weil Ladengeschäfte schliessen, fallen plötzlich Einkaufsmöglichkeiten weg.
  • Kraft
    • Aufstehen aus dem Bett: Das motorische Aufstehen aus dem Bett fällt schwer - bzw. ist eigenständig nicht möglich.
    • Aufstehen aus dem Stuhl/Sessel: Das aufstehen aus dem Stuhl/Sessel fällt schwer bzw. ist eigenständig nicht möglich.
  • Geschwindigkeit
    • Türantriebe: Der Türantrieb schliesst schneller, als ich mich mit dem Rollator bewegen kann. Ich brauche Unterstützung von einer Person, die mir die Tür aufhält, damit ich die Strecke zwischen Schlüsselschalter und geöffneter Tür überwinden kann.

  • Finanzen
    • Kosten für Hilfsmittel: Hilfsmittel werden als teuer erlebt - Im Kontrast dazu werden ähnliche Produkte aus Baumarkt und Handel auch ohne Beratungsleistung als gleichwertig erlebt.
  • Soziale Teilhabe
    • Telefon-Hotline: Das Hochdeutsch der Telefon-Hotline (bei TV-Problemen) wird nicht verstanden (Memos: Sprachmelodie, Betonung der Silben, Sprechgeschwindigkeit, Wortwahl beim technischen Support, Dialekte/Akzente?)
    • Fernseher installieren/einstellen: Der Fernseher kann nicht mehr selbständig eingestellt/installiert werden bzw. wird versehentlich verstellt.
    • Telefon hören: Das klingeln des Telefons wird auf Grund von Veränderungen der Hörleistung nicht mehr gehört.
    • Türklingel hören: Die Türklingel wird auf Grund von Veränderungen der Hörleistung nicht mehr gehört.
  • Körperpflege
    • Waschbecken-Unterschrank: Der Schrank verhindert, dass man das Waschbecken im Sitzen nutzen kann.
    • Steckdosen: Steckdosen in den oberen Regionen des Spiegelschranks können nicht erreicht werden. (Wo können die Steckdosen erreicht werden und sind gleichzeitig Sicher (Wasser & Strom) platziert?

  • Sorgen der Angehörigen: Die Sorge der Angehörigen vor Notfällen ist leitendes Motiv für einen Umzug ins Pflegeheim.
  • Unterstützung durch Nachbarn: Personen trauen sich nicht, im Notfall Hilfe bei Nachbarn zu holen. Etwa, weil diese nicht bekannt sind. - Im Kontrast dazu wird es als hilfreich und entlastend erlebt, Nachbarn zu kennen - oder die Telefonnummer von Nachbarn mit der Einladung, sich im Notfall Tag und Nacht zu melden.
  • Hilfe nicht annehmen können: Hilfe von Angehörigen oder Nachbarn wird nicht angenommen.

Wiederholt wurden adressiert, dass "Technik" Probleme macht oder schwer zu benutzen ist.

  • Touch-Bedienungen
    • Durchblutung: Bedienfelder können im Winter oder grundsätzlich nicht bedient werden, weil die Finger nicht erkannt werden.
    • Sehen: Die Bedienfelder können nicht erfühlt werden, und erfordern mehr Feinmotorik und Hand-Auge-Koordination als vorhanden.
  • Handhabung
    • Beziehungsaufbau zur Technik: (neue) Technik ist plötzlich da und nimmt Einfluss auf das Leben. Es gibt zu wenig Eingewöhnungszeit, die Einarbeitung erfolgt zu plötzlich, wäre zu einem späteren Zeit nochmals notwendig.
    • Bedienung: Die Bedienungsregeln oder die Konsequenzen der Bedienung sind nicht klar.
  • Sensorische Anforderung: Die Technik erfordert mehr Sensorik als die Nutzenden aufbringen können.
    • Sehen: Schriften und Bilder sind zu klein - oder für Seheingeschränkte nicht fühlbar (Bildschrim-Anzeigen, Orientierungspunkte)
    • Hören: Töne zu rasch oder zu leise,
    • Fühlen: Vibrationen zu kurz oder zu schwach.
    • Gleichgewicht: Die Situation/Technik/Umwelt erfordert mehr Gleichgewichtssinn und Reaktion als zur Verfügung steht
  • Motorische Anforderung: Die Technik erfordert mehr Kraft und Koordination als die Nutzenden aufbringen können.
    • Feinmotorik: Die Technik erfordert mehr Feinmotorik, als die Person aufbringen kann.
    • Kraft: Die Technik erfordert mehr Kraft, als die Person aufbringen kann (z.B. um den Notrufknopf zu drücken)
    • Geschwindigkeit: Die Technik erfordert schnellere Abläufe, als die Person sie leisten kann (z.B. Doppelklick)
    • Bewegungsspielraum: Die Technik erfordert einen grösseren Bewegungsspielraum als die Person aufbringen kann.


Weiterführendes

  • Rollator mit Indoor-Navigation: Ein Rollator mit Indoor-Navigation soll das Zurechtfinden in der eigenen Wohnung erleichtern - und das Anstossen an Hindernisse wie Türen vermeiden.
  • Hilfe mit Computern: Der Einstieg in den Umgang mit dem Computer bedarf Unterstützung, etwa damit Tickets für Veranstaltungen gelöst werden kann. Hilfe bei technischen Problemen (Reparaturservice) ist verfügbar - Unterstützung beim der regulären Anwendung - auch in Form von Video-Tutorials - ist aber nicht bekannt.
  • Parksituation vor Physiotherapie-Studio: Termine bei der Physiotherapie können nicht wahrgenommen werden bzw. müssen umgebucht werden, weil der Fahrservice die Studios nicht mti dem PKW erreichen kann (z.B. bei Lage in der Fussgängerzone)
  • Garten-/Balkonstuhl als provisorischer Duschsitz: Im Hotel wurde ein Balkonstuhl als provisorischer Duschsitz verwendet (unter Beachtung der Hygiene und der Punktbelastung Stuhlbeine/Boden)
  • Greifhilfe für Saiteninstrumente: Eine Universal-Greifhilfe könnte als universelle Lösung beim Stimmen von Saiteninstrumenten genutzt werden.
  • Telefonnummer wählen: Eine Seheingeschränkte Person kann aufgrund Blindheit nicht die Ehefrau anrufen - und brächte eine Lösung, auf Knopfdruck einen Telefonanruf zu starten.
  • Vorstellen der Nachbarn: Eine Vorstellungsrunde neuer Nachbarn bei Einzug - oder auch das Kennenlernen bei Haus-, Strassen-, oder Quartiersfesten erleichtert das Aufeinander Zugehen (ausleihen von Backzutaten, Blumen giessen, Hilfe beim TV)
  • Möbelerhöher: Tipps zum physiologischen Aufstehen, Möbelerhöher und andere Aufstehhilfen können Selbständigkeit erhalten oder wiederherstellen.
  • Frühzeitig und Langfristig denken und Planen: Umbaumassnahmen (z.B. Badumbau) sollten frühzeitig angedacht werden.
  • Höhenverstellbare Waschbecken: Waschbecken sollten einfach und schnell auf verschiedene Höhen angepasst werden könnten.
  • Unterfahrbare Waschbecken: Waschbecken ohne Unterschrank und flachem Siphon können sitzend genutzt werden.
  • Strom & Wasser: Wie können Steckdosen in unmittelbarer Nähe des Waschbeckens platziert werden? Welche Niederspannungsalternativen gibt es?
  • Lesehilfe: Wie können gedruckte Bücher oder Zeitschriften umgeblättert werden?
  • Anti-Rutsch-Matte: Eine Anti-Rutsch-Matte für Schubladen kann als Deckelöffner genutzt werden (sie ist flexibler als Silikonlappen)
  • Markierungen: Farbige oder fühlbare Klebepunkte oder Beschriftungen können bei der Bedienung von Geräten unterstützen.

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Quantifizierung des Qualitativen

Hypothese: Aging in Place wird im Alltag wahrgenommen – weniger im Notfall. 28 von 36 Themen beziehen sich auf Alltägliches, 8 von 36 Themen beziehen sich auf Seltenes oder Notfälle.
Handlungsleitsatz: Schaffe Strukturen und Prozesse für die drängenden und niederschwelligen Themen des Alltags. Denke das Seltene oder den Notfall in den Strukturen des Alltags

Die folgende Tabelle listet die quantitativ bewerteten Themen der qualitativen Erhebung nach Rang (absteigend).


A1 – Rang gewichtet (Aktualität wird betont)

A2 – Rang ungewichtet (farbig hervorgehoben: identische Ränge A1 und A2)

B1 – Punkte gewichtet (Aktualität wird betont)

B2 – Punkte ungewichtet

X – Assoziation (a= alltägliche Ereignisse, s= seltene Ereignisse/Notfall)

A1

A2

B1

B2

X

1

1

48

40

Gläser öffnen: Konfitüre-Glas kann nicht mehr geöffnet werden.

A

2

2

42

35

Flaschen öffnen: PET-Flaschen können nicht mehr geöffnet werden.

A

2

3

42

34

Fernseher installieren/einstellen: Der Fernseher kann nicht mehr selbständig eingestellt/installiert werden bzw. wird versehentlich verstellt.

S

4

4

36

30

Dosen öffnen: Zugring-Dosen können nicht mehr geöffnet werden.

A

5

8

34

27

Kosten für Hilfsmittel: Hilfsmittel werden als teuer erlebt - Im Kontrast dazu werden ähnliche Produkte aus Baumarkt und Handel auch ohne Beratungsleistung als gleichwertig erlebt.

S

5

5

34

28

Telefon hören: Das Klingeln des Telefons wird auf Grund von Veränderungen der Hörleistung nicht mehr gehört.

A

5

5

34

28

Türklingel hören: Die Türklingel wird auf Grund von Veränderungen der Hörleistung nicht mehr gehört.

A

8

5

32

28

Sorgen der Angehörigen: Die Sorge der Angehörigen vor Notfällen ist leitendes Motiv für einen Umzug ins Pflegeheim.

S

8

10

32

26

Unterstützung durch Nachbarn: Personen trauen sich nicht, im Notfall Hilfe bei Nachbarn zu holen. Etwa, weil diese nicht bekannt sind - Im Kontrast dazu wird es als hilfreich und entlastend erlebt, Nachbarn zu kennen - oder die Telefonnummer von Nachbarn mit der Einladung, sich im Notfall Tag und Nacht zu melden.

S

8

8

32

27

Sehen: Schriften und Bilder sind zu klein - oder für Seheingeschränkte nicht fühlbar (Bildschirm-Anzeigen, Orientierungspunkte).

A

11

12

30

25

Einkaufsmöglichkeiten im Quartier: Weil Ladengeschäfte schliessen, fallen plötzlich Einkaufsmöglichkeiten weg.

A

12

14

28

24

Besteck halten: Das Besteck kann nicht sicher gehalten werden.

A

12

12

28

25

Schneiden: Obst & Gemüse können nicht mehr geschnitten werden.

A

12

10

28

26

Aufstehen aus dem Stuhl/Sessel: Das Aufstehen aus dem Stuhl/Sessel fällt schwer bzw. ist eigenständig nicht möglich.

A

12

18

28

22

Beziehungsaufbau zur Technik: (neue) Technik ist plötzlich da und nimmt Einfluss auf das Leben. Es gibt zu wenig Eingewöhnungszeit, die Einarbeitung erfolgt zu plötzlich, wäre zu einer späteren Zeit nochmals notwendig.

S

12

16

28

23

Feinmotorik: Die Technik erfordert mehr Feinmotorik, als die Person aufbringen kann.

A

17

14

27

24

Sturz aus dem Bett: Ein Sturzerlebnis erzeugt Angst vor weiteren Stürzen (bei Betroffenen und Angehörigen).

S

17

16

27

23

Duschen: Das Duschen in der Badewanne ist nach Hüft-OP nicht mehr möglich - es scheitert am Einstieg in die Wanne.

A

19

19

22

20

Aufstehen aus dem Bett: Das motorische Aufstehen aus dem Bett fällt schwer - bzw. ist eigenständig nicht möglich.

A

19

21

22

19

Bedienung: Die Bedienungsregeln oder die Konsequenzen der Bedienung sind nicht klar.

A

19

19

22

20

Kraft: Die Technik erfordert mehr Kraft, als die Person aufbringen kann (z.B. um den Notrufknopf zu drücken).

A

22

22

20

17

Telefon-Hotline: Das Hochdeutsch der Telefon-Hotline (bei TV-Problemen) wird nicht verstanden (Memos: Sprachmelodie, Betonung der Silben, Sprechgeschwindigkeit, Wortwahl beim technischen Support, Dialekte/Akzente?).

S

22

22

20

17

Hören: Töne zu rasch oder zu leise.

A

24

24

18

16

Waschbecken-Unterschrank: Der Schrank verhindert, dass man das Waschbecken im Sitzen nutzen kann.

A

25

27

16

14

Durchblutung: Bedienfelder können im Winter oder grundsätzlich nicht bedient werden, weil die Finger nicht erkannt werden.

A

25

25

16

15

Sehen: Die Bedienfelder können nicht erfühlt werden, und erfordern mehr Feinmotorik und Hand-Auge-Koordination als vorhanden.

A

25

27

16

14

Gleichgewicht: Die Situation/Technik/Umwelt erfordert mehr Gleichgewichtssinn und Reaktion als zur Verfügung steht.

A

25

25

16

15

Bewegungsspielraum: Die Technik erfordert einen grösseren Bewegungsspielraum als die Person aufbringen kann.

A

29

29

14

13

Besteck nutzen: Der Erlernte Umgang mit dem Besteck kann in der Situation nicht abgerufen werden und führt zu Scham und sozialer Unsicherheit.

A

29

31

14

12

Steckdosen: Steckdosen in den oberen Regionen des Spiegelschranks können nicht erreicht werden. (Wo können die Steckdosen erreicht werden und sind gleichzeitig Sicher (Wasser & Strom) platziert?

A

29

29

14

13

Geschwindigkeit: Die Technik erfordert schnellere Abläufe, als die Person sie leisten kann (z.B. Doppelklick).

A

32

31

12

12

Wäsche waschen: Das früher selbstverständliche Sortieren der Wäsche sowie der Umgang mit Waschmittel und die Bedienung der Waschmaschine fällt heute schwer und führt zu Frust, dass früher selbstverständliches nicht mehr geleistet werden kann.

A

32

33

12

11

Hilfe nicht annehmen können: Hilfe von Angehörigen oder Nachbarn wird nicht angenommen.

S

34

34

10

9

Türantriebe: Der Türantrieb schliesst schneller, als ich mich mit dem Rollator bewegen kann. Ich brauche Unterstützung von einer Person, die mir die Tür aufhält, damit ich die Strecke zwischen Schlüsselschalter und geöffneter Tür überwinden kann.

A

34

34

10

9

Fühlen: Vibrationen zu kurz oder zu schwach.

A

36

36

8

8

Rollläden/Storen schliessen: Die Storen können nicht mehr eigenständig geöffnet bzw. geschossen werden.

A

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Hypothese: Dinge, die das Aging in Place gefährden, wiederholen sich.
Handlungsleitsatz: Schaffe Strukturen, mit denen der Impact des scheinbar kleinen sowohl für den Einzelfall als auch für die Masse der Einzelfälle dargestellt, bearbeitet und evaluiert werden können.

Weil die Antwortoption «Nein, davon höre ich zum ersten Mal» in Bewertung der Aktualität nicht berücksichtigt wurde, ist im Folgenden priorisiert aufgelistet, wie häufig einzelne Themen für die Teilnehmenden neu waren.

Rang: Priorisiert sind die häufigsten Angaben «Nein, davon höre ich zum ersten Mal»

Anz.: Anzahl der Benennungen «Nein, davon höre ich zum ersten Mal»

Rang

Anz.

1

3

Besteck nutzen: Der Erlernte Umgang mit dem Besteck kann in der Situation nicht abgerufen werden und führt zu Scham und sozialer Unsicherheit.

1

3

Telefon-Hotline: Das Hochdeutsch der Telefon-Hotline (bei TV-Problemen) wird nicht verstanden (Memos: Sprachmelodie, Betonung der Silben, Sprechgeschwindigkeit, Wortwahl beim technischen Support, Dialekte/Akzente?)

1

3

Waschbecken-Unterschrank: Der Schrank verhindert, dass man das Waschbecken im Sitzen nutzen kann.

1

3

Steckdosen: Steckdosen in den oberen Regionen des Spiegelschranks können nicht erreicht werden. (Wo können die Steckdosen erreicht werden und sind gleichzeitig sicher (Wasser & Strom) platziert?

1

3

Bewegungsspielraum: Die Technik erfordert einen grösseren Bewegungsspielraum als die Person aufbringen kann.

6

2

Türantriebe: Der Türantrieb schliesst schneller, als ich mich mit dem Rollator bewegen kann. Ich brauche Unterstützung von einer Person, die mir die Tür aufhält, damit ich die Strecke zwischen Schlüsselschalter und geöffneter Tür überwinden kann.

6

2

Kosten für Hilfsmittel: Hilfsmittel werden als teuer erlebt - Im Kontrast dazu werden ähnliche Produkte aus Baumarkt und Handel auch ohne Beratungsleistung als gleichwertig erlebt.

6

2

Durchblutung: Bedienfelder können im Winter oder grundsätzlich nicht bedient werden, weil die Finger nicht erkannt werden.

6

2

Kraft: Die Technik erfordert mehr Kraft, als die Person aufbringen kann (z.B. um den Notrufknopf zu drücken)

10

1

Duschen: Das Duschen in der Badewanne ist nach Hüft-OP nicht mehr möglich - es scheitert am Einstieg in die Wanne.

10

1

Rollläden/Storen schliessen: Die Storen können nicht mehr eigenständig geöffnet bzw. geschossen werden.

10

1

Besteck halten: Das Besteck kann nicht sicher gehalten werden.

10

1

Schneiden: Obst & Gemüse können nicht mehr geschnitten werden.

10

1

Einkaufsmöglichkeiten im Quartier: Weil Ladengeschäfte schliessen, fallen plötzlich Einkaufsmöglichkeiten weg.

10

1

Fernseher installieren/einstellen: Der Fernseher kann nicht mehr selbständig eingestellt/installiert werden bzw. wird versehentlich verstellt.

10

1

Telefon hören: Das Klingeln des Telefons wird auf Grund von Veränderungen der Hörleistung nicht mehr gehört.

10

1

Türklingel hören: Die Türklingel wird auf Grund von Veränderungen der Hörleistung nicht mehr gehört.

10

1

Sehen: Die Bedienfelder können nicht erfühlt werden, und erfordern mehr Feinmotorik und Hand-Auge-Koordination als vorhanden.

10

1

Fühlen: Vibrationen zu kurz oder zu schwach.

10

1

Gleichgewicht: Die Situation/Technik/Umwelt erfordert mehr Gleichgewichtssinn und Reaktion als zur Verfügung steht.

10

1

Feinmotorik: Die Technik erfordert mehr Feinmotorik, als die Person aufbringen kann.

22

0

Sturz aus dem Bett: Ein Sturzerlebnis erzeugt Angst vor weiteren Stürzen (bei Betroffenen und Angehörigen).

22

0

Flaschen öffnen: PET-Flaschen können nicht mehr geöffnet werden.

22

0

Gläser öffnen: Konfitüre-Glas kann nicht mehr geöffnet werden.

22

0

Dosen öffnen: Zugring-Dosen können nicht mehr geöffnet werden.

22

0

Wäsche waschen: Das früher selbstverständliche Sortieren der Wäsche sowie der Umgang mit Waschmittel und die Bedienung der Waschmaschine fällt heute schwer und führt zu Frust, dass früher selbstverständliches nicht mehr geleistet werden kann.

22

0

Aufstehen aus dem Bett: Das motorische Aufstehen aus dem Bett fällt schwer - bzw. ist eigenständig nicht möglich.

22

0

Aufstehen aus dem Stuhl/Sessel: Das Aufstehen aus dem Stuhl/Sessel fällt schwer bzw. ist eigenständig nicht möglich.

22

0

Sorgen der Angehörigen: Die Sorge der Angehörigen vor Notfällen ist leitendes Motiv für einen Umzug ins Pflegeheim.

22

0

Unterstützung durch Nachbarn: Personen trauen sich nicht, im Notfall Hilfe bei Nachbarn zu holen. Etwa, weil diese nicht bekannt sind. - Im Kontrast dazu wird es als hilfreich und entlastend erlebt, Nachbarn zu kennen - oder die Telefonnummer von Nachbarn mit der Einladung, sich im Notfall Tag und Nacht zu melden.

22

0

Hilfe nicht annehmen können: Hilfe von Angehörigen oder Nachbarn wird nicht angenommen.

22

0

Beziehungsaufbau zur Technik: (neue) Technik ist plötzlich da und nimmt Einfluss auf das Leben. Es gibt zu wenig Eingewöhnungszeit, die Einarbeitung erfolgt zu plötzlich, wäre zu einer späteren Zeit nochmals notwendig.

22

0

Bedienung: Die Bedienungsregeln oder die Konsequenzen der Bedienung sind nicht klar.

22

0

Sehen: Schriften und Bilder sind zu klein - oder für Seheingeschränkte nicht fühlbar (Bildschirm-Anzeigen, Orientierungspunkte.

22

0

Hören: Töne zu rasch oder zu leise.

22

0

Geschwindigkeit: Die Technik erfordert schnellere Abläufe, als die Person sie leisten kann (z.B. Doppelklick).

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Quantiative Bewertung der Vorschläge aus der qualitativen Erhebung.

A1 – Ranking nach Zustimmung

A2 – Ranking nach Bilanz (Zustimmung minus Ablehnung)

A3 – Ranking nach Ablehnung

B1 – Punkte Zustimmung

B2 – Punkte Bilanz (Zustimmung minus Ablehnung)

B3 – Punkte Ablehnung

A3

B1

B2

B3

2

33

31

-2

Telefonnummer wählen: Eine seheingeschränkte Person kann aufgrund Blindheit nicht die Ehefrau anrufen – und brächte eine Lösung, auf Knopfdruck einen Telefonanruf zu starten.

3

30

27

-3

Hilfe mit Computern: Der Einstieg in den Umgang mit dem Computer bedarf Unterstützung, etwa damit Tickets für Veranstaltungen gelöst werden kann. Hilfe bei technischen Problemen (Reparaturservice) ist verfügbar – Unterstützung bei der regulären Anwendung – auch in Form von Video-Tutorials – ist aber nicht bekannt.

3

30

27

-3

Vorstellen der Nachbarn: Eine Vorstellungsrunde neuer Nachbarn bei Einzug – oder auch das Kennenlernen bei Haus-, Strassen-, oder Quartiersfesten erleichtert das aufeinander Zugehen (ausleihen von Backzutaten, Blumen giessen, Hilfe beim TV).

1

29

29

0

Frühzeitig und langfristig denken und planen: Umbaumassnahmen (z.B. Badumbau) sollten frühzeitig angedacht werden.

3

27

24

-3

Markierungen: Farbige oder fühlbare Klebepunkte oder Beschriftungen können bei der Bedienung von Geräten unterstützen.

3

24

21

-3

Möbelerhöher: Tipps zum physiologischen Aufstehen, Möbelerhöher und andere Aufstehhilfen können Selbständigkeit erhalten oder wiederherstellen.

8

23

19

-4

Unterfahrbare Waschbecken: Waschbecken ohne Unterschrank und flachem Siphon können sitzend genutzt werden.

13

23

16

-7

Anti-Rutsch-Matte: Eine Anti-Rutsch-Matte für Schubladen kann als Deckelöffner genutzt werden (sie ist flexibler als Silikonlappen).

11

21

15

-6

Parksituation vor Physiotherapie-Studio: Termine bei der Physiotherapie können nicht wahrgenommen werden bzw. müssen umgebucht werden, weil der Fahrservice die Studios nicht mit dem PKW erreichen kann (z.B. bei Lage in der Fussgängerzone).

3

21

18

-3

Höhenverstellbare Waschbecken: Waschbecken sollten einfach und schnell auf verschiedene Höhen angepasst werden könnten.

11

21

15

-6

Lesehilfe: Wie können gedruckte Bücher oder Zeitschriften umgeblättert werden?

9

19

14

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Strom & Wasser: Wie können Steckdosen in unmittelbarer Nähe des Waschbeckens platziert werden? Welche Niederspannungsalternativen gibt es?

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-5

Garten-/Balkonstuhl als provisorischer Duschsitz: Im Hotel wurde ein Balkonstuhl als provisorischer Duschsitz verwendet (unter Beachtung der Hygiene und der Punktbelastung Stuhlbeine/Boden).

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Rollator mit Indoor-Navigation: Ein Rollator mit Indoor-Navigation soll das Zurechtfinden in der eigenen Wohnung erleichtern – und das Anstossen an Hindernisse wie Türen vermeiden.

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Greifhilfe für Saiteninstrumente: Eine Universal-Greifhilfe könnte als universelle Lösung beim Stimmen von Saiteninstrumenten genutzt werden.

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Qualitative Erhebung 2

Die Nummerierung der folgenden Angaben dient der rascheren Einschätzung der Zahl der Rückmeldungen. Sie spiegelt ausdrücklich keine Gewichtung der Bedeutung wider.

Welche weiteren Themen sind für Sie wichtig? (Tippfehler im Original werden beibehalten)

  1. Sturz neben den Stuhl
  2. Nicht mehr aus dem zu tiefen Lehnstuhl kommen
  3. Sturz auf der Treppe
  4. Kochherd wird nicht abgestellt.
  5. Kühlschranktüre bleibt offen
  6. Wohnungstüre bleibt offen
  7. Medikamente werden verlegt
  8. Stürze bei Schnee und Eis (sicheres Schuhwerk)
  9. Sichtbarkeit bei Dunkelheit
  10. Sitzgelegnheit in der Dusche
  11. Wandhalter um sich daran festzuhalten
  12. Sturz mangels tragen fest sitzender und gut am Boden haftender (Haus)Schuhe
  13. Einsamkeit
  14. mit Duschbrett gelöst

  1. Lebensmittelverpackungen öffnen (nicht Büchsen oder Gläser
  2. Gemüse rüsten
  3. Allgemein Verpackungen die schwer geöffnet werden können, wei z. B. Aufschnitt , Trocken-fleisch et.
  4. Hantierungs-, Haltbarkeitsinformationen auf Gegenständen zu klein, schwer auffindbar, in fremder (nicht beherrschter) Sprache
  5. So genannte "Sicherheitsverschlüsse" bei Medikamenten oder z.b. bei einer "Javel"-Flasche. Bei diesen muss man drücken und drehen zugleich. Sie sollen Kinder vom Öffnen abhalten. Ich denke, es ist aber häufiger, dass ältere Menschen sie nicht aufbringen. Ich habe (bei sonst intakten manuellen Fähigkeiten) schon 2x eine Flasche mit einem solchen Verschluss in die Drogerie zurück gebracht, und sie zeigten mir, wie öffnen. Nachher schraube ich sie einfach nicht mehr ganz zu, was die Sache natürlich gefährlicher macht. M.E. sollten solche Ver-schlüsse nicht mehr hergestellt werden.
  6. Umgang mit Computer, Handy

  1. Türschwellen insbes. auf den Balkon
  2. Benützung Personenlifte
  3. Rolltreppenbenützung - Verlangsamung
  4. Allgemeinde Einschränkungen weil die Kräfte immer weniger werden
  5. Sicherheit bei Dunkelheit
  6. nicht rutschfeste Stühle
  7. mit Rollator auch durch die Stadt gehen zu können und gut in Praxis Arzt/Physio und Einkauf usw gehen können
  8. Die drei "ja aktuell" angekreuzten Punkte machen mir (79) aktuell ein wenig Mühe, es geht aber alles noch. Einkaufen ist für mich sehr wichtig und damit natürlich auch das Einsteigen in einen Bus.
  9. Ein Problem (erst bei anderen) sehe ich beim Busfahren mit Rollator, weil es offenbar Mühe macht, den Rollator UND eine Stange zu halten. Ich besuche eine Altersheim-Bewohnerin, die nie mehr in einen Bus will, weil sie mit dem Rollator drin war, als der Fahrer einen Vollstop reissen musste.

  1. Grundsätzliche Informationen zu Hilfeleistungen in diesem Bereich. Wo holen sich ältere Menschen Informationen wie komen sie an diese und wer kann sie dabei unterstützten?
  2. updates in der Telefonie > Telefon klingelt nicht mehr ; TV-Sender nicht mehr am gleichen Ort
  3. Wenn die Haushaltgeräte wie z. B. Backöfen, Waschmaschinen in den altersgerechten Wohnungen, zu hoch oder zu tief eingebaut sind.
  4. Die Küchengeräte eine zu moderne Technik haben (Digitalisierung oder Touchscreen).
  5. Staunen Sie, wie wir mit solchen aktuellen Handicaps leben? Wir sind noch zu zweit und zeit-weise ist sogar noch ein Untermieter da, und eine Person von dreien hört oder weiss dann schon.
  6. Ein Problem: man ahnt vage, dass man das Telefon lauter stellen oder die Türklingel mit einem Lichtsignal ergänzen kann, aber man hat keine Ahnung, wie man zu diesen Dingen kommt. Ein Handwerker, der vorbeikommt, verrechnet mindestens Fr. 100.-- plus die eigentliche Arbeit - das schreckt ab.

  1. Ich erwarte, und das hat sich auch bestätigt, dass Angehörige im Notfall (d.h. einmalig, oder einmal in 3 Jahren) sofort helfen ODER wenn sie sowieso gerade zu Besuch sind; ich sollte mir für diesen Fall notieren, was ich brauche (z.B. Hilfe beim besseren Einstellen der Telefonglocke).
  2. Bei Nachbarn sind die Erwartungen für den Notfall gleich wie bei den Angehörigen. Sobald man nachbarliche Hilfe öfters braucht, muss man eine Abmachung treffen (Bezahlung oder Gegenleistung) oder dann (z.B.wenn man wiederholt nachts stürzt) wirklich in ein Heim oder in eine Alterswohnung mit Nachtwache umziehen. Ich habe das Thema "nächtlicher Notfall" einmal in der Wohnungseigentümerversammlung zur Sprache gebracht und daraufhin hat mir ein Ehepaar (frisch pensionierte Pflegefachleute, eingebürgerte Ausländer) ihre Mobil-Telefonnummer gegeben!"

  1. Ideal ist es, jemanden zu haben, den man bei Technik-Problemen anrufen kann. Wir haben das, aber auch bei dieser Person müssen wir natürlich abwägen, ob wir sie mit einem kleinen Anliegen stören oder nochmals selber probieren oder geduldig warten, bis jemand Zeit hat. Übrigens bezahlen wir diese Person, aber nicht so hoch wie einen Techniker oder eine Technikerin.
  2. Mit sehen udn Feinmotorik haben wir noch keine Mühe - udn wir sind, wie gesagt, zu zweit oder zu dritt.

  1. In Hotels gibt es fast nie einen Hocker im Bad, in der Dusche, um sich bei Bedarf zu setzen (z.B. zum Abtrocknen)
  2. Die meisten hier aufgeführten Situationen habe ich noch nie gehabt oder wir würden selber eine Lösung finden; manchmal findet man sie auch, wenn man mit verschiedenen Bekannten über ein Problem spricht.

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  1. zu schwere Türe um diese selbst zu öffnen.
  2. muss sich leicht öffnen lassen
  3. Türen sind zu schwer und/oder schlagen sofort wieder zu
  4. das Öffnen mit wenig Kraftaufwand möglich
  5. Oeffnung und Verschliessung mit Gesichtserkennung
  6. Ohne enormen Kraftaufwand zu öffnen
  7. ältere Menschen aufklären über Trickdiebe
  8. Kamera installieren, damit festgestellt werden kann, wer läutet
  9. sehr streng
  10. In der Wohnung sollte es keine Tür zu den anderen Zimmer haben
  11. SChlüssellöcher oft zu nahe am Türrahmen.

  1. Viele Treppen oder Stufen erschweren oder verunmöglichen die Mobilität gerade auch mit Gehhilfen.
  2. keine Sturzgefahr
  3. Fehlende Geländer oder Geländer falsch platziert, oft nur auf einer Treppenseite
  4. Handlauf
  5. bessere Kennzeichnung
  6. Schwellenfrei
  7. gutes Licht,
  8. gute Seitenhandgriffe/-leisten
  9. Wenn möglich rollstuhlgängig machen.
  10. Rampe /Treppe bis zum Haus-Eingang zu steil
  11. Die Wohnung sollte Schwellenfrei sein
  12. heller gestalten, mit Lift ausgestaltet
  13. Geländer fehlen ganz oder einseitig oder führen nicht um die Kurve

  1. Dunkler Gang, schmaler Gang.
  2. mit Stützmöglichkeiten
  3. Schlecht beleuchtet
  4. viel Licht
  5. mehr Licht
  6. hel genug
  7. keine Teppiche
  8. Breit genug
  9. heller gestalten
  10. Beleuchtung zu gering, Bewegungsmelder installieren, Minuterie zum automat.OFF

  1. Muss mit Gehhilfe begehbar sein.
  2. zu wenig Haltegriffe für alle möglichen Bedzimmer-Bewegungen
  3. auch bei Behinderung benutzbar
  4. Manchmal zu klein/zu schmal
  5. Griff zum Aufstehen in der Nähe
  6. Muss Rollstuhl zugänglich sein. Grosszügige Fläche
  7. Toilettensitz erhöhen, WC-Rollen sind oft viel zu weit hinten beim Spülkasten, so dass man nur Papier abreissen kann nach Aufstehen und Umdrehen um die eigene Achse

  1. Mit Gehhilfe/ Rollstuhl begehbar sein, Festhaltemöglichkeiten vorhanden.
  2. auch bei Einschränkungen benutzbar
  3. Spiegelkasten zu weit weg wegen Konsolen, Hahnen nicht benutzerfreundlich, Design wichter als Funktion
  4. Wasser abstellen, wann es vergessen wurde
  5. Badewanne entfernen, Dusche ist idealer
  6. eher Dusche statt Bad
  7. eben und sollte ein Sitz haben
  8. Gute Aufhängemöglichkeiten (gerade in der Dusche), Sitzmöglichkeit
  9. Handgriffe! Bewegungsmelder, die beleuchten, bevor der Lichtschalter ertastet werden kann

  1. zu breite Spalten zwischen Einzel-Doppelbetten
  2. ruhig, sturzsicher, Kommunikationsmöglichkeit nach aussen (tel, Händy)
  3. Teppiche, Betthöhe, Beleuchtung, Nachtbeleuchtung, Einteilung Kleiderkasten (Kleiderstangen zu hoch)
  4. Beleuchtung
  5. automatisches Notlicht
  6. Teppiche weg, Bett erhöhen
  7. genügend Bewegungsfreiheit rund um das Bett
  8. Bett muss verstellbar sein für ein und aussteigen
  9. Beleuchtung, wenn in der Nacht Aufstehen nötig ist
  10. Bewegungsmelder, damit Lichtschalter gefunden werden

  1. wohnlich, nichts überflüssiges, alles wichtige da
  2. Sitzhöhe und -tiefe von Sitzmöbeln, Aufstehhilfen, Teppiche, Beleuchtung, Kabel
  3. elektrische Schalter in Nähe des Hauptsitzplatzes
  4. dito

  1. übersichtlich, alles greifbar, keine Hindernisse bei Gebrauch
  2. Stühle, Tischhöhe, Geschirr etc. gut erreichbar, Stecker für elektrische Geräte in praktischer Nähe und Höhe
  3. dito

  1. Zu hohe Schränke können ältere Mensachen nicht erreichen aufgrund der eingeschränkten Bewegugsmöglichkeiten (strecken, Arme hoch hoch halten, kleinere Menschen)
  2. dito wir oben
  3. Auszüge, Arbeitshöhe, Beleuchtung, Oberschränke nicht zu hoch montiert, Geräte in Augenhöhe oder leicht tiefer, Wasserhahnen leicht bedienbar, gute Griffe, Hilfsmittel, je nach Behinderung, z.B. zum Oeffnen von Flaschen, Büchsen
  4. Dosen öffnen, sehr vieles
  5. Herd stellt ab, auch wann Gegenstände darauf liegen
  6. Sachen aus oberen Kästen nach unten räumen
  7. Ware darf nicht zu weit oben sein, sonst braucht es einfache Hilfsmittel um sie zu erreichen
  8. Arbeitshöhen anpassen, Geräte auf erreichbare Höhe versorgen können

  1. gute Sitzgelegenheit, angenehme Atmosphäre
  2. Arbeitshöhen, Steckdosen in vernünftiger Höhe und Nähe, Stühle, Beleuchtung, Ablagesysteme, Hilfsmittel je nach Beeinträchtigung

  1. zugänglich, geordnet
  2. sichere Treppen, Handläufe, Beleuchtung, einfache Bedienung der Geräte, Sicherheit, Bodenbelag
  3. Erreichbarkeit, Gewicht (z.B. Harrasse)
  4. Braucht es nicht muss alles in der Wohnung sein
  5. Licht!

  1. alles nötige da und erreichbar
  2. Gute Uebernsichtlichkeit, Beleuchtung, nicht zu tiefe Regale, Schubladen Vollauszug
  3. Erkennung der Lebensmittel
  4. Wenn möglich in der Küche
  5. Licht!

  1. übersichtlich, genügend licht
  2. Ordnung, keine Abstell- oder Gerümpelkammer, Beleuchtung, Automatisches Tor, sichere Verbindung zur Wohnung
  3. zu steile Treppe die zu Garage führt
  4. Sollte nicht im Untergrund sein
  5. Licht!

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Projektfortführung

Flipchart-Punktabfrage: Aging in Place
Wir haben am Rande eines Apéro Gäste dazu eingeladen, Schwerpunkte für unsere weitere Arbeit zu setzen. Die Teilnahme ist freiwillig und unbegleitet.
  • Rahmen: Die Bepunktung erfolgte im Anschluss an die Hauptversammlung des Verband für Seniorenfragen St. Gallen-Appenzell am 30.3.2023 - parallel zum Apéro und persönlichen Dialogen.
  • Ziel: Das ziel der Umfrage ist, ein Stimmungsbild im Anschluss eine Kurzpräsentation der Ergebnisse der Vorstudie: Aging in Place aufzunehmen.
  • Methode: Methodisch angelegt war das kleben von zwei Punkten - je einer auf Skala 1 und Skala 2. Die korrekte Umsetzung der Bepunktung wurde bewusst weder kontrolliert noch reglementiert. Alle Gäste hatten freien Zugriff auf 2er Sets. Die methodische Unschärfe wurde bewusst zugelassen, um dem persönlichen Dialog Vorrang geben zu können.

Skala 1: Alltag vs Notfall

  • Alltag: 18 Punkte
  • Notfall: 0 Punkte

Skala 2: Themenbereiche

  • 14 Punkte - Autonomie
  • 11 Punkte - Probleme im Umgang mit Technik
  • 9 Punkte - Nicht den Angehörigen zur Last fallen
  • 6 Punkte - Mobilität
  • 5 Punkte - alltägliche Arbeiten
  • 2 Punkte - Hilfe in Not / bei Krankheit

Limitationen:

  • Die Abweichungen zwischen Skala 1 (18 Punkte) und Skala 2 (Total 47 Punkte) ist vermutlich auf eine Mehrfachbepunktung auf Skala 2 zurückzuführen. Möglich ist aber auch die Lesart, dass Skala 1 von einigen Teilnehmenden ausgelassen wurde.
  • Die Zahl der Teilnehmenden liegt zwischen 18 und 47 (von total ca. 80 Gästen)
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